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21 Nov 2022
Ausblick auf den Lancia Design Day (Teil 3): Das extrem funktionale Design der Lancia Modelle Stratos, Rally 037 und Delta
Lancia Stratos, Lancia Rally 037 und Lancia Delta gehören zu den Highlights des Lancia Design Day am 28. November 2022. Alle drei Fahrzeuge wurden mit einem einzigen Ziel konstruiert: im Rennsport Erfolge zu feiern. Runde Rückleuchten, markante Spoiler, auf das Wesentliche reduziertes Cockpit – das Design des Lancia Stratos ist heute noch aktuell. Die aerodynamisch effiziente Karosserie mit aufklappbarer Front- und Heckhaube ist eines der zahlreichen Details, die den Lancia Rally 037 zum perfekten Rallyeauto machen. Charakteristisch für die vier Varianten des Lancia Delta mit Allradantrieb sind die verbreiterten Kotflügel.
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Lancia Stratos, Lancia Rally 037 und Lancia Delta gehören zu den Highlights des Lancia Design Day am 28. November 2022. Alle drei Fahrzeuge wurden mit einem einzigen Ziel konstruiert: im Rennsport Erfolge zu feiern.
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Runde Rückleuchten, markante Spoiler, auf das Wesentliche reduziertes Cockpit – das Design des Lancia Stratos ist heute noch aktuell.
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Die aerodynamisch effiziente Karosserie mit aufklappbarer Front- und Heckhaube ist eines der zahlreichen Details, die den Lancia Rally 037 zum perfekten Rallyeauto machen.
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Charakteristisch für die vier Varianten des Lancia Delta mit Allradantrieb sind die verbreiterten Kotflügel.
Rüsselsheim, im November 2022 – „Sich von Autos wie Lancia Delta, Lancia Rally 037 und Lancia Stratos inspirieren zu lassen, ist der Traum jedes Designers. Diese drei effizienten und optisch fast schon brutalen Modelle haben Lancia zur erfolgreichsten Marke in der Historie des Rallyesports gemacht“, kommentiert Luca Napolitano, CEO Lancia. „Ihr klares und radikales Design, ihre ausgefeilte Aerodynamik und bei zwei Modellen runden Rückleuchten sind außerdem unverwechselbare Elemente der Designgeschichte von Lancia. Sie haben uns bei der Gestaltung der zukünftigen Modelle unserer Marke inspiriert.“
Lancia Stratos – Passform wie ein Trainingsanzug
Um den Lancia Stratos zu verstehen, muss man sich die Regeln des Rallyesports Anfang der 1970er Jahre vor Augen führen. Diese schrieben vor, dass Rallyeautos auf jeden Fall ein Serienmodell als Basis haben muss, das wiederum mindestens 400 Mal gebaut wurde. Lancia entwickelte vor diesem Hintergrund schon den serienmäßigen Stratos mit dem einzigen Ziel, daraus ein erfolgreiches Rallyeauto abzuleiten. So radikal war kein Hersteller zuvor an diese Aufgabe herangegangen.
Als Inspiration diente das 1970 von Bertone-Designer Marcello Gandini entworfene Showcar „Stratos Zero“, das eine für die Zeit revolutionäre Keilform aufwies. Diese Studie diente als Vorlage für das Serienmodell Stratos, das Lancia 1971 präsentierte. Dieser Sportwagen unterschied sich schon durch seine extrem funktionale Karosserie von den Konkurrenzmodellen im Rallyesport. Vervollständigt wurde das Konzept durch einen leistungsfähigen Motor – den V6-Sauger aus dem Ferrari-Modell Dino 246. Als Nuccio Bertone zum ersten Mal die Serienversion des Lancia Stratos sah, lautete sein Kommentar: „Der Lancia Stratos passt Fahrer und Beifahrer wie ein Trainingsanzug, der die Muskeln betont.“
Tatsächlich ist der Lancia Stratos perfekt um das Cockpit herum konstruiert. Die keilförmige Frontpartie geht in eine flach stehende Windschutzscheibe über, die in die Seiten hereingezogen ist. Der Motor ist hinter dem Cockpit platziert, die entsprechende Abdeckung endet in einem fast senkrecht abfallenden Heck. Markant sind außerdem die runden Rückleuchten und ein in die Karosserie integrierter Heckspoiler.
Alles am Lancia Stratos HF Stradale, so der vollständige Name des Serienmodells, wurde im Hinblick auf Einsätze im Rallyesport konstruiert. Front- und Heckhaube lassen sich weit aufklappen, um den Mechanikern einen einfachen Zugang zur darunter liegenden Technik zu ermöglichen. Auch die Innenausstattung ist revolutionär, auf das Wesentliche reduziert und ganz auf den Fahrer konzentriert. Platz bleibt gerade für zwei Sitze und zwei Fächer für Helme in den Türverkleidungen – auch so eine Lösung gab es noch nie zuvor in einem Serienfahrzeug.
Die Verwendung von kräftigen, teilweise stark kontrastierenden Farben für Sitzbezüge und Teppiche ist typisch für die Serienversion des Lancia Stratos. Davon blieb in der Rennversion, aufgebaut nach den Regeln der sogenannten Gruppe 4, nur wenig erhalten. Lancia setzte den Stratos ab 1974 in der Rallye-Weltmeisterschaft ein. Ab 1975 trugen die Werksautos eine Lackierung im Weiß-Grün der Fluggesellschaft Alitalia, mit der die Keilform des Lancia Stratos noch stärker betont wird. Sie gilt als eine der berühmtesten Grafiken in der Historie des Rallyesports.
Den ersten WM-Sieg erzielten der italienische Werkspilot Sandro Munari und Beifahrer Mario Mannucci bei der Rallye San Remo 1974. Insgesamt siegte der Lancia Stratos bei 17 WM-Rallyes, das letzte Mal 1981 auf Korsika. Lancia gewann mit dem Gruppe-4-Stratos 1975 und 1976 den Konstrukteurstitel in der Rallye-Weltmeisterschaft. Munari gewann dreimal in Folge die Rallye Monte Carlo (1975-'77) und sicherte sich 1977 den Weltcup, den Vorläufer der erst zwei Jahre später eingeführten Fahrer-Weltmeisterschaft. Der Franzose Bernard Darniche wurde am Lenkrad des Lancia Stratos außerdem zweimal Rallye-Europameister (1976 und '77).
Lancia Rally 037 – mit aggressivem und minimalistischem Stil zum WM-Titel
Der Lancia Rally 037 transportierte die funktionalen Formen des Lancia Stratos in die 1980er Jahre. Die Rennhistorie des zweisitzigen Coupés erinnert an den Kampf von David gegen Goliath. Weil der eigene Allradler – der Delta S4 – erst ab 1985 eingesetzt wurde, trat das Werksteam von Lancia in den Saisons 1982 bis 1984 mit dem hinterradangetriebenen Rally 037 gegen die Allrad-Konkurrenz an. Trotz dieses vermeintlichen Nachteils sicherte sich Lancia 1983 den Titel des Marken-Weltmeisters. Damit ist der Lancia Rally 037 das letzte Fahrzeug mit Hinterradantrieb, dem dieser Erfolg gelang. Einer der Werksfahrer in der Saison 1983 war der Deutsche Walter Röhrl.
Nach dem Reglement der sogenannten Gruppe B waren nur noch 200 Exemplare des als Basis dienenden Serienmodells erforderlich. Die Zahl 037 im Modellnamen steht für die Projektnummer, die der zweisitzige Rallyebolide von den Entwicklungspartner Lancia, Abarth und Pininfarina bekam. Als Ausgangspunkt diente den Ingenieuren der Lancia Beta Montecarlo. Für den Rally 037 wurde allerdings nur das Cockpit übernommen, Vorderbau und hinteren Rahmen bilden ein Gerüst aus Stahlrohren. Die flache, aerodynamisch ausgefeilte Karosserie besteht komplett aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Vordere und hintere Haube sind im Sinne der Servicefreundlichkeit komplett abnehmbar. In der Gruppe-B-Variante sorgt ein großer Heckspoiler für zusätzlichen Anpressdruck auf der Hinterachse.
Die Serienversion des Rally 037 stellte Lancia auf dem Turiner Autosalon 1982 vor. Den ersten WM-Sieg erzielten die Deutschen Walter Röhrl/Christian Geistdörfer bei der Rallye Monte Carlo 1983 – der Grundstein für den im selben Jahr durch Lancia erreichten Titel des Marken-Weltmeisters. Der Lancia Rally 037 und das 1984 präsentierte Nachfolgemodell Lancia Rally 037 evo gewannen insgesamt sechs WM-Rallyes. Außerdem sicherte sich der Italiener Miki Biasion, als Werksfahrer für das Lancia Martini Team später zweimal Weltmeister, die Titel in der Europameisterschaft und im italienischen Championat.
Lancia Delta – das erfolgreichste Rallyeauto aller Zeiten
Die Saison 1987 markierte auf der Technikseite einen erneuten Wendepunkt in der Rallye-Weltmeisterschaft. Statt der Gruppe B, die nur 200 Mal gefertigte Serienfahrzeuge als Basis für die Rallyeautos vorschrieb, galt nun die Gruppe A und damit deutlich höhere Stückzahlen: 5.000 der serienmäßigen Schwestermodelle mussten innerhalb von zwölf Monaten verkauft werden.
Lancia war mit dem seit 1986 gebauten Modell Delta HF 4WD perfekt aufgestellt. Die viertürige Kompaktlimousine verfügte – als erstes Serienmodell von Lancia – über Allradantrieb und einen Turbomotor mit zwei Litern Hubraum. Mit dem Delta HF 4WD hatte Lancia die ideale Grundlage für die Weiterentwicklung zum Rallyesieger geschaffen.
Die Gruppe-A-Version des Lancia Delta HF 4WD feierte bei der Rallye Monte Carlo 1987 ihre Wettbewerbspremiere mit einem Doppelsieg durch die Italiener Miki Biasion/Tiziano Siviero und die Finnen Juha Kankkunen/Juha Piironen. Bei der Rallye Schweden 1988 folgte das Nachfolgemodell Lancia Delta HF integrale mit größeren Radhäusern, mehr Federweg und gesteigerter Motorleistung. Die Rallye San Remo 1989 sah das WM-Debüt des Lancia Delta HF integrale 16V, dessen größter Fortschritt der nun mit 16 Ventilen ausgerüstete Turbomotor darstellte. Markantes Kennzeichen ist durch den höheren Motor nötige Wölbung auf der Motorhaube. Ein verstellbarer Dachspoiler und nochmals größere Radhäuser sind die Erkennungsmerkmale des Lancia Delta HF integrale 16V Evoluzione, den das Werksteam bei der Rallye Monte Carlo 1992 erstmals einsetzte.
Ausgehend vom kompakten Serienmodell Delta hatte Lancia das erfolgreichste Rallyefahrzeug aller Zeiten konstruiert. Die insgesamt vier Entwicklungsstufen siegten zwischen 1987 und 1992 bei 46 WM-Läufen. Lancia wurde bis heute unerreichte sechs Mal in Folge Marken-Weltmeister (1987-1991). Zusätzlich sicherten sich die Werkspiloten Juha Kankkunen (1987 und '91) sowie Miki Biasion (1988 und '89) vier Fahrertitel. Private Lancia Teams gewannen außerdem die Gruppe-N-Weltmeisterschaft für seriennahe Fahrzeuge (1987), sechs Mal die Europameisterschaft (1987-1991 in Folge, noch einmal 1993) sowie zahlreiche nationale Titel, darunter 1990 die deutsche Meisterschaft.
Die Rallyeversion des Lancia Delta war ein Traum für jeden leidenschaftlichen Motorsportler und gleichzeitig ein Alptraum für die Konkurrenz.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Sascha Wolfinger +49 173 32 00 402
sascha.wolfinger@stellantis.com
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